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Ausstellungseröffnung

Freitag, den 30. August 2013 um 19 Uhr

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Harriet Groß und Beate Terfloth

31. August – 28. September 2013
Galerie Axel Obiger, Brunnenstraße 29, 10119 Berlin
Öffnungszeiten: Donnerstag – Samstag, 14 – 19 Uhr
 und nach Vereinbarung (tel. +49.30.76 23 63 76)
 
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Dem Ausdruck und den Möglichkeiten der Linie, der geplanten und genau ausgeführten Linie wie auch der scheinbar beiläufig entstandenen oder kaum kontrollierten Linie gilt die Aufmerksamkeit von Harriet Groß und Beate Terfloth. Die Künstlerinnen entwickeln in ihrer Arbeit ein zeichnerisches Vokabular, das sie in unterschiedliche Richtungen treibt. Beide verstehen dabei jedoch die Zeichnung als Medium im Raum, die Zeichnung als raumveränderndes, raumprägendes und letztlich auch als räumliches Medium.

Harriet Groß forscht seit längerem zum Themenkomplex der Zwischenräume. Räume, die sich zwischen der äußeren Wirklichkeit und der subjektiven inneren Wahrnehmung befinden. Die Überlegungen zu diesem Zwischenbereich manifestieren sich in ihren Zeichnungen, Cut-outs und objekthaften Arbeiten. Ist es die Wand, auf der sie mit Schnüren Raumskizzen entwirft, auf dem Papier mit dem Cutter kaum wahrnehmbare Ritzungen hinterlässt oder in Metallfolie Linien zieht, wodurch sich durch das Herauslösen von Flächen teils Durchlässe und damit eine Welt von Schatten ergeben – immer kreist sie um die Räume, die sich durch das Bearbeiten und Kombinieren des Materials in ihrer Vielschichtigkeit zeigen. Die Formen und Motive wechseln zwischen teilweise erkennbaren Gegenständen und Abstraktionen. Während einer Asien-Reise im Sommer 2013 hat die Künstlerin vor allem in der japanischen Architektur Elemente gefunden, die ihren Überlegungen visuell entsprechen und aus den dort entstandenen Skizzen Arbeiten für die aktuelle Ausstellung entwickelt.

Die Neonarbeiten von Beate Terfloth sind dagegen ganz auf elementare Linien reduziert, die zunächst auf eine – für dieses Medium typische – Zeichenhaftigkeit schließen lassen. Eine eindeutige bildhafte Zuordnung machen sie jedoch nicht möglich. Stattdessen geht es um die Linien selbst und ihre Wirkung auf den Raum, den sie durchlaufen. Landschaftszeichnungen, in denen die Künstlerin ihr „Vokabular“ immer wieder anreichert, sind der Ausgangspunkt der Neonarbeiten, deren Linien in offener, reduzierter Form mit der Umgebung in einen durchlässigen Dialog treten.
“Die mühelos fliessende Linie und aufwendig gebogenes Material treten miteinander ebenso in Bezug wie das intime Format der Zeichnung und die Signalhaftigkeit der Lichtinstallation- der Modus des Aufzeichnens trifft auf den Modus des Ausstrahlens “ ¹

In den Räumen von Axel Obiger zeigt Beate Terfloth eine Neon-Arbeit, die sich in eine spannende Korrespondenz zu den zeichnerischen Arbeiten von Harriet Groß begibt. Die Ausstellung „Vocabulary“ zeigt, was Zeichnung aktuell sein kann – vor allem in ihrem Verhältnis zum Raum.

 

Gabriele Künne, 2013

¹ Manuela Ammer im Text „every wall is a door „, Salzburger Kunstverein 2012

 

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